Pierre-Laurent Aimards Interpretationshinweise beruhen auf seiner langjährigen Zusammenarbeit mit György Ligeti.
Die Funktion „Ligetis Anmerkungen‟ ermöglicht, Korrekturen, Ergänzungen und Erläuterungen des Komponisten in der interaktiven Partitur aufzurufen, die nicht in der gedruckten Partitur enthalten sind. Die kritische Online-Edition, die von Pierre-Laurent Aimard und Tobias Bleek erarbeitet wurde, berücksichtigt folgende Quellen:
Pierre-Laurent Aimard über Ligetis Interpretationshinweise
Hinweise und Erläuterungen des Komponisten, die von Pierre-Laurent Aimard während gemeinsamer Arbeitssitzungen aufgezeichnet und für die vorliegende interaktive Partitur kritisch aufgearbeitet wurden. Mehr über die Zusammenarbeit zwischen Ligeti und Aimard und den Status der aufgezeichneten Interpretationshinweise erfahren Sie im beigefügten Video sowie in der Rubik „Ligeti spielen‟ auf dieser Website.
Revidierte Fassung der Reinschrift, die als Druckvorlage diente und sich heute in der Paul Sacher Stiftung Basel befindet.
Kopie der autographen Reinschrift von Étude 8: Fém mit Annotationen des Komponisten, S. 1 (Paul Sacher Stiftung Basel).
Von Ligeti annotierte Kopie der autographen Reinschrift mit handschriftlichen Korrekturen und Zusätzen. Anmerkungen in deutscher und ungarischer Sprache. (Sammlung György Ligeti der Paul Sacher Stiftung Basel)
Pierre-Laurent Aimard über Ligetis Hinweise zum Charakter und Vortrag des Stücks
„fém = ungarisches Wort für Metall‟
„Wie eine Marionette/leicht und nervös‟
„tanzend, mondän, anmutig‟
„nah am Kitsch, aber nicht wirklich kitschig‟
„jazzy‟
„nicht zu mechanisch – sich aus dem ‚Schlachtgetümmel‘ heraushalten‟
„mit einer gewissen Eleganz‟
„ein bisschen‚ spitz‟
„ein bisschen verrückt‟
„wie ein Cakewalk von Debussy‟
„Schumanneske Genialität auf die Spitze getrieben‟
„Liszt, der Schumann in Kenntnis des Jazz spielt‟
„ein Auto mit dem kleinen Finger lenken‟
„Weitere Referenzen: Bill Evans und Herbie Hancock‟
„Akzentuierung am Beginn der Motive und am Ende der Phrase (in beiden Händen)‟
„Das Phrasenende niemals verkürzen (die letzte Zweiachtelgruppe etwas gehalten)‟
„Gegen die Tendenz ankämpfen, die letzte Note abzukürzen – vor allem bei Dreiergruppen‟
„Die beiden Hände gut ausbalancieren‟
„‚Innnenleben‘: kleine Crescendi und Decrescendi etc‟
„Die dynamischen Wechsel abrupt: wie ein Schnitt im Film‟
„niemals stocken oder verzögern: Kontinuität‟
Quelle: Aufzeichnungen von Pierre-Laurent Aimard
Kopie der autographen Reinschrift von Étude 8: Fém mit Annotationen des Komponisten, S. 1 (Auszug), Paul Sacher Stiftung Basel.
Phrasierungsbogen über die ersten drei Takte der rechten Hand mit Eintrag in ungarischer Sprache: „NAGY IVEK‟ = „Großer Bogen‟ (vgl. die Abbildung).
Quelle: Kopie der autographen Reinschrift mit Annotationen des Komponisten (Paul Sacher Stiftung Basel)
„Halbe Note = zunächst 96, dann 90‟
„Punktierte Viertel = 132 oder 136‟
Quelle: Aufzeichnungen von Pierre-Laurent Aimard
Kopie der autographen Reinschrift von Étude 8: Fém mit Annotationen des Komponisten, S. 1 (Auszug), Paul Sacher Stiftung Basel.
„Halbe Note = 96 (nach mehrfacher Korrektur)‟
Quelle: Kopie der autographen Reinschrift mit Annotationen des Komponisten (Paul Sacher Stiftung Basel)
Kopie der autographen Reinschrift von Étude 8: Fém mit Annotationen des Komponisten, S. 3 (Auszug), Paul Sacher Stiftung Basel.
„mit einem gewissen sprechenden Ausdruck‟
Quelle: Kopie der autographen Reinschrift mit Annotationen des Komponisten (Paul Sacher Stiftung Basel)
„mit einem gewissen sprechenden Ausdruck‟
„expressiv‟
„halb Tanz, halb Choral‟
„mit Chaplinesker Schwermut‟
„für die Spielweise Bill Evans »On a clear day« hören‟
„mit elastischer Empfindsamkeit‟
„die letzte Note jeder kurzen Gruppe sehr präzise: niemals verkürzen oder schwächer spielen‟
„Dynamik: crescendi und decrescendi‟
Quelle: Aufzeichnungen von Pierre-Laurent Aimard
Ligetis Interesse für Musik aus Afrika
Simha Arom – Musikethnologe und Freund des Komponisten – berichtet von seinen Gesprächen mit György Ligeti über Musik aus Afrika.