WASSERMUSIK

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Bergbach im Salzburger Land (Foto: Ursula Kaufmann/Stiftung Klavier-Festival Ruhr)

Übersicht

Kurzzusammenfassung

Das Element Wasser fasziniert seit vielen Jahrhunderten nicht nur Maler*innen und Dichter*innen, sondern auch Komponist*innen. Sie lauschten den unterschiedlichen Klängen des Wassers, beobachteten seine verschiedenartigen Bewegungsformen und versuchten, das Spiel des Wassers in Töne zu fassen. In diesem Projekt beschäftigen sich Schüler*innen auf kreative Weise mit dem Thema Wasser und entwickeln auf verschiedenen Instrumenten ihre eigene „Wassermusik‟.

Zielgruppe

ab 3. Klasse

Zeitbedarf

1 bis 2 Schulstunden

Inhalt und Ziele

  • assoziative Musik erfinden und unterschiedliche Tonmaterialien kennenlernen
  • Ideen diskutieren und entwickeln
  • ein Musikstück strukturieren
  • in Kleingruppen arbeiten

Material und Vorbereitung

  • Schlaginstrumente mit bestimmter Tonhöhe, so viele wie möglich (Xylophone, Glockenspiele, Metallophone, „Chime Bars“ etc.). Sortieren Sie die Instrumente nach Tonvorrat:

    1. Instrumente mit den Tönen der weißen Tasten des Klaviers (C, D, E, F, G, A, H).
    2. Instrumente mit den Tönen der schwarzen Tasten des Klaviers (Cis, Dis, Fis, Gis, B).
    3. Schlägel (für jedes Kind ein bis zwei)
  • bei Bedarf eine Auswahl an Schlaginstrumente ohne bestimmte Tonhöhe (Klanghölzer, Maracas, Regenrohr, Rahmentrommel etc.)

Ablauf

Info: Tonmaterial

Spielt man die weißen Tasten des Klaviers (C, D, E, F, G, A, H) ausgehend von C, so erklingt eine C-Dur-Tonleiter. Diese siebenstufige Leiter besteht aus einer festgelegten Folge von Ganztonschritten und Halbtonschritten.

Mit den schwarzen Tasten des Klaviers (Des, Es, Ges, As, B) lässt sich eine pentatonische Tonleiter bilden. Diese hat eine ganz andere Klangcharakteristik als Dur- oder Molltonleitern, da es keine Halbtonschritte gibt.

  1. Sprechen Sie mit den Kindern über das Element Wasser: Welche Geräusche oder Klänge macht Wasser? Wie klingt Wasser in den verschiedenen Zusammenhängen, in denen es vorkommt (z.B. als Wellen auf einem stürmischen Meer, als Gebirgsbach, als kleine Regentropfen …)?
    Welche Stimmung / Atmosphäre wird damit verbunden? Sammeln Sie Wörter, die die Kinder mit Wasser verbinden (z.B. „kalt‟, „Wellen‟, „Meer‟, „Tropfen‟) und schreiben Sie diese an die Tafel.
  2. Stellen Sie ein Instrument mit den Tönen C, D, E, F, G, A, H, C (entspricht den weißen Tasten des Klaviers, im Folgenden Instrument 1 genannt) sichtbar für alle auf. Welche Ideen haben die Kinder, um Wassergeräusche auf dem Instrument zu machen? Kann jemand eines der vorher aufgeschriebenen Wörter in Klang umwandeln?
  3. Wie beurteilt die Klasse das soeben Gespielte? Wenn andere Kinder eine neue Idee zu diesem oder einem anderen Wasser-Begriff haben, bitten Sie sie, nach vorne zu kommen und ihre Idee auf dem Instrument zu präsentieren.
  4. Stellen Sie ein Instrument mit den Tönen der schwarzen Tasten des Klaviers (Cis, Dis, Fis, Gis, B, im Folgenden Instrument 2 genannt) dazu. Bitten Sie ein Kind, etwas „wasserartiges‟ auf Instrument 2 und danach etwas auf Instrument 1 zu spielen. Hören die Kinder einen Unterschied zwischen beiden Instrumenten und ihrem unterschiedlichen Tonmaterial?
    Bitten Sie alle Kinder, ihre Augen zu schließen, während ein Kind abwechselnd auf einem der beiden Instrumente spielt. Kann die Klasse erraten, wann Instrument 1 und wann Instrument 2 gespielt wird?
  5. Bitten Sie zwei Kinder, die beiden Instrumente mit den unterschiedlichen Skalen gleichzeitig zu spielen. Wie empfinden die Kinder diese Klangmischung?
  6. Teilen Sie die Klasse in kleine Gruppen (maximal 6 Kinder pro Gruppe) und geben Sie jeder Gruppe entweder ein Instrument mit den Tönen der weißen oder der schwarzen Tasten.
    Bitten Sie jede Gruppe, Klänge zu erfinden, die das Wasser in einer seiner Stimmungen darstellen. Jede Gruppe hat die Aufgabe, ein wiederholbares Stück zu entwickeln, dass sie jedes Mal gleich spielen können. Dafür müssen die Kinder konkrete Entscheidungen treffen. Bitten Sie jede Gruppe, sich für ein Wort zu entscheiden, dass die Stimmung „ihres‟ Wasser beschreibt.
  7. Sobald alle Gruppen ihr Stück fertiggestellt haben, präsentieren sie ihr Ergebnis vor der Klasse.
  8. Diskutieren Sie mit den Kindern, wie man die Stücke der Kleingruppen zu einer gemeinsamen Wassermusik zusammenfügen könnte.
    Sollten die Gruppen eine nach der anderen spielen? Könnten mehrere Gruppen kombiniert werden? Sollten die Instrument-1-Gruppen mit den Instrument-2-Gruppen gemeinsam spielen oder sollten sie weiterhin getrennt erklingen? Wie soll das Stück beginnen, wie enden?
  9. Sobald ein Ablauf feststeht, wird das ganze Stück gemeinsam gespielt. Funktioniert der Ablauf gut? Was könnte (noch) verbessert werden?
    Probieren Sie alle konstruktiven Vorschläge der Kinder mit der Klasse aus und entscheiden Sie sich nach ausreichenden Diskussionen für eine finale Version.

Höraufgabe

Zu den Künstlern, die sich vom Spiel des Wassers inspirieren ließen, gehört der französische Komponist Maurice Ravel (1875–1937). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schrieb er ein berühmtes Klavierstück mit dem programmatischen Titel „Jeux d’eau‟ („Wasserspiele‟): „Die Jeux d’eau, erschienen im Jahr 1901, stehen am Beginn aller pianistischen Neuerungen, die man in meinem Werk hat bemerken wollen‟, erklärte Ravel: „Dieses Stück [ist] angeregt vom Geräusch des Wassers und von den musikalischen Klängen von Springbrunnen, Wasserfällen und Bächen [...].‟

Hören Sie sich den Beginn von „Jeux d’eau‟ mit den Kindern an. Wie finden die Kinder Ravels Wassermusik? Wie wird das Spiel des Wassers musikalisch dargestellt? Was gefällt ihnen und was nicht?

Weitere Hörtipps

Wenn Sie sich noch intensiver mit dem Thema „Wasser“ beschäftigen möchten, eignen sich folgende Werke:

  • Claude Debussy:
    • La Mer (ein dreisätziges Orchesterwerk)
    • „En bateau‟ (ein vierhändiges Klavierstück aus der Petite Suite)
    • „Relflets dans l’eau‟ („Spiegelungen im Wasser‟), das Eröffnungsstück aus dem ersten Band der Klaviersammlung Images
  • Felix Mendelssohn: „Die Hebriden‟ – eine Konzertouvertüre für Orchester
  • Benjamin Britten: „Sea Interludes‟ aus der Oper Peter Grimes
  • Richard Wagner: Ouvertüre zum Fliegenden Holländer
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